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Hinsichtlich der Erwerbungsstruktur können E-Books auf verschiedenen Wegen in den Bestand einer Bibliothek gelangen. Einerseits können E-Books entweder einzeln (z. B. Pick & Choose Modelle) oder in Gruppen (z. B. thematische E-Book-Pakete) gezielt als eigenständige Produktgruppe erworben werden; dabei ist zu unterscheiden zwischen:
Kauf
Definition: Der Begriff
Kauf bezeichnet die zeitlich unbefristete (perpetual access) Lizenzierung von digital zur Verfügung gestellten Werksinhalten gegen die einmalige Zahlung einer entsprechenden Gebühr. Für das dauerhafte Hosting der lizenzierten Inhalte auf einer vom Rechteinhaber betriebenen Plattform sind ggf. (separate) wiederkehrende Zahlungen zu leisten.
Subskription
Definition: Der Begriff
Subskription bezeichnet die zeitlich befristete Lizenzierung von digital zur Verfügung gestellten Werksinhalten gegen die Zahlung einer entsprechenden Gebühr. Vor dem Start der Lizenzierung wird die Dauer des befristeten Zugangs (meist ein Jahr) festgelegt.
Je nach konkreter Ausgestaltung des Lizenzvertrags kann nach Ablauf der ursprünglichen Frist eine Verlängerung des Zugangs gegen eine (wiederkehrende) Gebühr vereinbart werden. Wird nach Ablauf der ursprünglichen Frist (oder zu einem späteren Zeitpunkt) keine Verlängerung mehr vereinbart, so erlöschen die bis dahin vorhandenen Zugriffsrechte.
Demand driven acquisition (DDA)
Andererseits können E-Books mittels
Demand driven acquisition erworben werden.
Definition: Der Begriff
Demand driven acquisition (DDA) bezeichnet Erwerbungsvorgänge, bei denen die Entscheidung zur zeitlich unbefristeten Lizenzierung (perpetual access) von digital zur Verfügung gestellten Werksinhalten von den Usern (in Abhängigkeit vom konkreten Modell) entweder beeinflusst oder direkt ausgelöst wird. Dabei ist zu unterscheiden zwischen:
Patron driven acquisition
Definition: Der Begriff
Patron driven acquisition (PDA) bezeichnet ein Erwerbungsmodell für E-Books an Bibliotheken, bei dem gegen Bezahlung für einen definierten Zeitraum (meist bis zum Verbrauch einer gezahlten Summe) eine zuvor nach bestimmten Kriterien festgelegte Anzahl an E-Books zur Verfügung gestellt wird. Jene E-Books aus diesem Gesamtpool, die eine vertraglich festgelegte Anzahl an erfolgreichen Zugriffen aufweisen, werden (je nach konkretem Modell) entweder automatisch oder moderiert zeitlich unbefristet (perpetual access) lizenziert. Der Zugriff auf den Gesamtpool an Titeln erlischt je nach Vertragsmodalitäten (beispielsweise wenn die eingezahlte Summe verbraucht ist). Es bleiben nur jene Titel im Zugriff erhalten, die zeitlich unbefristet lizenziert wurden.
Evidence based selection
Definition: Der Begriff
Evidence based selection (EBS) bezeichnet ein Erwerbungsmodell für E-Books an Bibliotheken, bei dem für eine Vorabzahlung für einen definierten Zeitraum eine zuvor nach bestimmten Kriterien festgelegte Anzahl an E-Books zur Verfügung gestellt wird. Die Anzahl der erfolgreichen Zugriffe je Titel wird laufend dokumentiert und der Bibliothek zur Verfügung gestellt. Am Ende des festgelegten Zeitraumes entscheidet die Bibliothek welche E-Books für die bezahlte Summe zeitlich unbefristet (perpetual access) lizenziert werden. Danach erlischt der Zugriff auf alle anderen E-Books.
E-Books als „Nebenprodukt“ bzw. Datenbankinhalt
Des Weiteren können E-Books als „Nebenprodukt“ bzw. Inhalt von größeren Datenbankstrukturen in den Bestand einer Bibliothek gelangen (z. B. Lindeonline, WISO, et cetera).
Open Access, kostenfreier Zugang
Prinzipiell kommen (größere) Open Access-Produkte (Sammlungen/Pakete) derzeit über Web-Scale Discovery Services in die bibliothekarischen Nachweissysteme. Einzeltitel können aber manuell katalogisiert werden. Dabei ist allerdings auf die Linkstabilität zu achten.