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Faksimiles und reprografische Nachdrucke

IN ARBEIT!!!!!

Diese Arbeitsunterlage behandelt Faksimiles und reprografische Nachdrucke (Begriff?) in gleicher physischer Form. Sie erhalten eine eigene Beschreibung. (Für Reproduktionen in anderer physischer Form siehe: Reproduktionen)


Begriffsdefinition

Unter Faksimiles fallen originalgetreue Reproduktionen, häufig (aber nicht ausschließlich) historisch wertvoller Drucke, Handschriften oder Dokumente (Briefe, Noten etc). Ein Faksimile entspricht der Vorlage in Größe, Farbe und Erhaltungszustand. Im Gegensatz zu Nachdrucken werden bei Faksimiles exemplarspezifische Merkmale (z.B. Papierfarbe, handschriftliche Einträge, Gebrauchsspuren) abgebildet.

Ein (reprografischer) Nachdruck liegt vor, wenn das Original - im Gegensatz zum Faksimile - lediglich inhalts- und layoutgetreu wiedergegeben wird. In der Regel sind das Nachdrucke von „wesentlich früher publizierten Originalen“, wobei „wesentlich früher“ meist „mehrere Jahrzehnte oder Jahrhunderte“ meint.

Für weitere Informationen zu Reproduktionen in gleicher physischer Form siehe Reproduktionen.

Grundsätzliches

Haben Faksimile/Nachdruck und Kommentar den gleichen Titel, ist eine hierarchische bzw. umfassende Beschreibung möglich. Hier ist die bevorzugte Informationsquelle für das MTM als Ganzes entscheidend (Einband, Schuber!).

Haben Faksimile/Nachdruck und Kommentar allerdings unterschiedliche Titel und geistige Schöpfer, wird empfohlen auf eine hierarchische Beschreibung zu verzichten, sondern 2 Monografien zu erstellen und diese über Kat. 787 in Beziehung zu setzen.

Wenn in der Ressource selbst der Begriff "Faksimile" verwendet wird, ist für die Vergabe der Kat. 775 immer zu prüfen, ob es sich tatsächlich um ein Faksimile (siehe Definition oben) oder um einen Nachdruck handelt.

Im Bereich der Retrokatalogisierung sollte die Entstehungszeit des Faksimiles miteinbezogen werden, da die technischen Möglichkeiten früher anders waren als heute. Heutzutage wird das Original meist fotografisch oder digital reproduziert; früher wurde es durch einen Stich oder einen anderen Druckprozess reproduziert.

Beziehung zwischen Reproduktion und Original

Die Erfassung der Beziehung ist nicht verpflichtend, aber sinnvoll. Auf diese Weise können Informationen wie ursprünglicher Verlag, ursprüngliches Erscheinungsdatum, oder auch die Signatur des originalen Exemplars suchbar gemacht werden. Dafür wird Kategorie 775 verwendet.

Beziehungskennzeichnungen:

Beziehungskennzeichnung Definition laut RDA Verwendungshinweise
Äquivalenzbeziehungen auf Manifestationsebene (RDA-E-M615)
Reproduktion von Eine Manifestation, die als Grundlage für eine Reproduktion verwendet wird.

Reziproke Beziehung: Reproduziert als
Überbegriff für Faksimile und Nachdrucke. Es handelt sich um gedruckte Manifestationen!
  Faksimile von Eine Manifestation, die als Grundlage für eine exakte Reproduktion verwendet wurde.

Reziproke Beziehung: Faksimile
Kommt selten vor. Siehe Begriffsdefinition
  Nachdruck von Eine gedruckte Manifestation, die als Grundlage für eine Neuausgabe einer Manifestation verwendet wurde.

Reziproke Beziehung: Nachgedruckt als
Am häufigsten verwendet
Teil-Ganzes-Beziehungen auf Manifestationsebene (RDA-E-M615)
Enthält Eine Manifestation, die ein einzelner Bestandteil einer größeren Manifestation ist.

Reziproke Beziehung: Enthalten in.
Überbegriff
  Enthält Faksimile von Eine Manifestation, die als Grundlage für eine exakte Reproduktion verwendet wurde, die ein einzelner Bestandteil einer größeren Manifestation ist.

Reziproke Beziehung: Faksimile enthalten in.
Wird verwendet, wenn eine Ressource neben erläuterndem Text (Kommentar, Transliteration etc.) ein komplettes Faksimile enthält.

Erfassung der einzelnen Elemente

Für ein Reproduktion in gleicher physischer Form wird eine eigene Beschreibung auf der Grundlage der Reproduktion erstellt. Daten, die sich auf die Originalmanifestation beziehen, werden als Elemente eines in Beziehung stehenden Werks oder einer in Beziehung stehenden Manifestation (in Kat. 770 oder 775 in strukturierter Form) erfasst (RDA 1.11 - fehlt in RDA DACH). Ist dies nicht möglich, können Angaben zum Original auch unstrukturiert in Kat. 500 gemacht werden.

Bevorzugte Informationsquellen

Gibt es sowohl für die Reproduktion als auch für das Original eine bevorzugte Informationsquelle, wird die der Reproduktion als bevorzugte Informationsquelle gewählt. (RDA 2.2.3.3 - fehlt in RDA DACH).

Gibt es keine Titelseite für die Reproduktion (Regelfall bei "echten" Faksimiles), dann gilt folgende Reihenfolge: Einbanddecke, Beschriftung (eingelegter Zettel oder Pickerl), Impressum, Kolophon. Wenn keine dieser Quellen einen Titel hat, wird eine andere Quelle innerhalb der Manifestation, die einen Titel hat, als bevorzugte Informationsquelle verwendet, z.B. Kommentarband, Schuber, Beilage. In diesem Fall sind keine eckigen Klammern notwendig, aber ein Hinweis auf die Informationsquelle wird in Kat. 500 empfohlen.


100 Geistiger Schöpfer

Bei der Bestimmung des geistigen Schöpfers in Reproduktionen gelten die üblichen Regeln.


130 / 240 10 Bevorzugter Titel

Vergeben Sie nach Möglichkeit einen bevorzugten Titel. Im Idealfall kann mit dem GND-Datensatz verlinkt werden.

Achtung: Unikale Objekte (z.B. Handschriften, handgeschriebene antike und mittelalterliche Bücher, Urkunden, neuzeitliche Autographen) vereinen Merkmale von Werken, Expressionen, Manifestationen und Exemplaren. In der GND sind diese als Schriftdenkmäler (Entitätencode "wis") gekennzeichnet und dürfen auch für die Formalerschließung genutzt werden.

Siehe dazu die GND-Erfassungshilfe EH-W-10 zu Schriftdenkmälern: "In einigen Fällen ist der bevorzugte Titel für das im Schriftdenkmal verkörperte Inhaltswerk und für das Schriftdenkmal als physisches Objekt identisch. Voraussetzung hierfür ist immer, dass der normierte Sucheinstieg für das Inhaltswerk nicht mit einem ersten geistigen Schöpfer gebildet werden muss. Wenn darüber hinaus für das Inhaltswerk kein Titel unabhängig von dem des Schriftdenkmals ermittelt werden kann (das ist typischerweise der Fall, wenn das Schriftdenkmal der einzige bekannte Überlieferungsträger des Inhaltswerks ist), wird nur der Normdatensatz für das Schriftdenkmal als physisches Objekt erfasst. Für das darin enthaltene Inhaltswerk wird kein separater Normdatensatz erfasst. Der Normdatensatz für das Schriftdenkmal wird bei der Erschließung jedoch auch genutzt, um das Inhaltswerk bzw. die Zusammenstellung von Inhaltswerken zu repräsentieren. Die redaktionelle Bemerkung "Datensatz wird auch für das im Schriftdenkmal verkörperte Inhaltswerk verwendet" wird in Kat. 667 erfasst."

Beispiel:
Der GND-Datensatz des Schriftdenkmals wird für das im Schriftdenkmal verkörperte Inhaltswerk verwendet:
009 AC16458568  
130 0 $$a Albrecht Dürers Fechtbuch $$0 (DE-588)1247640736 Es handelt sich um eine Handschrift in der Albertina;GND-Datensatz
245 10 $$a Oplodidaskalia sive Armorvm Tractandorvm Meditatio Alberti Dvreri anno MDXII  

Beispiel:
In diesem Fall gibt es je einen GND-Datensatz für das Inhaltswerk und das Schriftdenkmal. In 240 wird der Datensatz für das Inhaltswerk verlinkt.
240 10 $$a Taqwīm aṣ-ṣiḥḥa $$0 (DE-588)4286811-7
245 10 $$a Tacuinum sanitatis $$b Wien, Österreichische Nationalbibliothek, Cod. Vindob. 2396, Venedig, um 1490, Wien, Österreichische Nationalbibliothek, Bildarchiv $$c Kommentar Joachim Rössl, Heinrich Konrad

245 $$a Titel

Gibt es zwei Titelseiten, eine für die Reproduktion und eine für das Original, wird der Titel der Reproduktion als Titel der Manifestation gewählt. Auch ein beigelegter Zettel oder Aufkleber kann als Informationsquelle für den Titel der Reproduktion genommen werden. (RDA 2.2.3.3 - fehlt in RDA DACH unter Allgemeines / Informationsquellen, RDA-A-INFO)

Gibt es nur eine Titelseite, auf der sowohl der Titel der Reproduktion als auch der Titel des Originals genannt sind, kann der Titel des Originals als Paralleltitel (bei abweichender Sprache und/oder Schrift) bzw. als Titelzusatz erfasst werden. Zusätzlich kann im Feld 775 eine Beziehung zur Originalmanifestation, auf der das Faksimile beruht, erfasst werden. (RDA 2.3.2.3 - fehlt in RDA DACH unter Haupttitel)

245 $$b Titelzusatz

Dass es sich um ein Faksimile handelt, wird oft im Titelzusatz ausgedrückt.
Beispiele:
245 $$a Chilam Balam of Ixil $$b facsimile and study of an unpublished Maya book $$c paleography, translation (Mayan to Spanish), and textual analysis by Laura Caso Barrera ; with the participation of Mario M. Aliphat F. ; translation (Spanish to English) by Quentin Pope

245 $$a <<The>> Durham Liber vitae $$b London, British Library, MS Cotton Domitian A.VII ; edition and digital facsimile with introduction, codicological, prosopographical and linguistic commentary, and indexes $$c edited by David and Lynda Rollason. With contributions from Elizabeth Briggs ...

Sind Ort und Jahr der Originalausgabe auf der Titelseite angegeben, werden sie je nach Präsentationsweise als Teil des Titels oder als Titelzusatz erfasst:
Beispiel (Vorlage):
245 $$a Abbreviaturae vocabulorum usitatae in scripturis praecipue Latinis medii aevi, tum etiam Slavicis et Germanicis $$b Pragae 1852 $$c J.M. Hulákovsky

245 $$c Verantwortlichkeitsangabe

Wenn eine Reproduktion mehrere Verantwortlichkeitsangaben hat, die sich sowohl auf die Originalmanifestation als auch auf die Reproduktion beziehen, wird die Verantwortlichkeitsangabe, die sich auf die Reproduktion bezieht, erfasst. (RDA 2.4.1.3 - fehlt unter RDA-E-M045)


Eine Verantwortlichkeitsangabe, die sich auf die Originalmanifestation bezieht, wird als Verantwortlichkeitsangabe einer in Beziehung stehenden Manifestation erfasst. (→ 775)

250 Ausgabevermerk

(RDA-E-M060)

Wenn eine Reproduktion Ausgabevermerke hat, die sich ebenso auf die Originalmanifestation als auch auf die Reproduktion beziehen, wird der Ausgabevermerk, der sich auf die Reproduktion bezieht, erfasst.
Ein Ausgabevermerk, der sich auf das Original bezieht, wird als Ausgabevermerk einer in Beziehung stehenden Manifestation erfasst. (→ 775)

Oft gibt es eine Ausgabebezeichnung mit Bezug zur Originalausgabe (Ort, Jahr; Signatur des Originals bei zB. Manuskripten, Inkunabeln). Sie wird vorlagegemäß übernommen.

Die Angabe soll auf keinen Fall fingiert werden!

Beispiele:
250 $$a Reprint of the edition 1920
250 $$a Faksimile-Neuauflage der Ausgabe Potsdam 1915
250 $$a Réimpression de l'édition de Cologne, 1986
250 $$a Riedizione accurata dell'incunabolo cat. n. 144 della Biblioteca cantonale di Lugano
250 $$a A facsimile edition of MS. Mardin Orth. 35, fol. 143r-159v
250 $$a A facsimile of the first edition of On the origin of species
250 $$a Vollständige Faksimile-Ausgabe des Codex Vindobonensis 2687 der Österreichischen Nationalbibliothek
250 $$a Vollständige Faksimile-Ausgabe im Originalformat der Handschrift MS Douce 180 aus dem Besitz der Bodleian Library, Oxford


264 Veröffentlichungsangabe / Entstehungsangabe

(RDA-E-M180, RDA-E-M150)

Wenn eine Reproduktion eine Veröffentlichungsangabe/Entstehungsangabe hat, die sich sowohl auf die Originalmanifestation als auch auf die Reproduktion bezieht, wird die Veröffentlichungsangabe/Entstehungsangabe, die sich auf die Reproduktion bezieht, erfasst.
Eine Veröffentlichungsangabe/Entstehungsangabe, die sich auf das Original bezieht, wird als Veröffentlichungsangabe/Entstehungsangabe einer in Beziehung stehenden Manifestation erfasst. (→ 775)

Wird bei einer mehrteiligen Monografie die Veröffentlichungsangabe für die Reproduktion dem Kommentarband entnommen, wird ein Hinweis auf die Informationsquelle in Kat. 500 empfohlen.

Beispiel:
264 #1 $$a Paris $$b Louvre éditions $$a Milano $$b Officina Libraria $$c [2018]
500 $$a Veröffentlichungsangabe dem Kommentarband entnommen


300 Physische Beschreibung

(RDA-E-M370, RDA-E-E070)

Handelt es sich bei der vorliegenden Ressource um eine vollständige Reproduktion einer anderen Ressource, z.B. einer Handschrift, ist das Faksimile die Hauptkomponente und man verwendet daher in 300 $$b nicht "Faksimiles". Stattdessen wird in 655 #7 Faksimile angegeben. Ist zusätzlich zum Text illustrierender Inhalt vorhanden, vergibt man 300 $$b Illustrationen (bzw. einen zutreffenden Begriff). (Beispiel)

300 $$b Faksimiles kann verwendet werden, wenn in einer Ressource (die kein Faksimile ist, d.h. das Faksimile ist nicht die Hauptkomponente) versucht wurde,
  • einzelne Seiten eines Originals möglichst originalgetreu (einschließlich exemplarspezifischer Merkmale wie z.B. Papierfarbe, handschriftliche Einträge, Gebrauchsspuren) nachzubilden.
  • das ganze Original (als Teil einer größeren Ressource) möglichst originalgetreu (einschließlich exemplarspezifischer Merkmale wie z.B. Papierfarbe, handschriftliche Einträge, Gebrauchsspuren) nachzubilden. (Beispiel)

Ist nur ein Teil einer Seite abgebildet, verwendet man Illustration. Im Zweifelsfall wird "Illustration" vergeben. (Beispiel)

Wenn ein Faksimile als Begleitmaterial vorliegt, kann dies in der Umfangsangabe erfasst werden: 300 $$e 1 Faksimile (siehe Beispiel "Monografie mit Faksimile-Beilage")
Es ist jedenfalls zu prüfen, ob es sich bei dem Faksimile tatsächlich "nur" um eine Beilage handelt. Selbst wenn das Faksimile weniger Umfang als der Kommentarband hat, handelt es sich möglicherweise doch um die Hauptkomponente. (vgl. Faksimile (1 Blatt) mit Kommentarband (umfassend beschrieben))


336 Inhaltstyp

Es gelten die üblichen Regeln bei der Vergabe des Inhaltstyps. Enthält eine Reproduktion überwiegend Text, wird "txt" vergeben. Die Codierungen werden wie beim Original vergeben.
Enthält eine Reproduktion überwiegend Bilder, wird "sti" vergeben.


490 Gesamttitelangabe

(RDA-E-M275)

Wenn eine Reproduktion Gesamttitelangaben enthält, wird die Gesamttitelangabe, die sich auf die Reproduktion bezieht, in Kat. 490 erfasst.

Beispiel:
490 1# $$a Carnets et albums $$v 4
500 $$a Angabe zur Reihe dem Kommentarband bzw. Schuber entnommen
Eine Gesamttitelangabe, die sich auf die Originalmanifestation bezieht, kann als Gesamttitelangabe einer in Beziehung stehenden Manifestation (in Kat. 775 $$k) erfasst werden.

Beispiel:
775 08 $$i Nachdruck von $$a Delbrück, Berthold, 1842-1922 $$t Einleitung in das Studium der indogermanischen Sprachen $$d Leipzig : Breitkopf & Härtel, 1919 $$k Bibliothek indogermanischer Grammatiken ; 4

500 Anmerkungen

Entnimmt man Angaben zum Faksimile/Nachdruck dem Schuber oder Kommentarband, sollte das in 500 vermerkt werden.

500 $$a Veröffentlichungsangabe dem Kommentarband entnommen

500 $$a Dem Nachdruck liegt ein Exemplar der Thüringer Universitäts- und Landesbibliothek Jena zugrunde. Signatur: 2 Art. lib. I 6

655 Art des Inhalts

(RDA-E-W075)

Der Begriff "Faksimile" ist seit 2017 als Formangabe zulässig und wird nur vergeben, wenn das Faksimile die Hauptkomponente ist.

Handelt es sich beim Inhalt des Faksimiles um Quellenmaterial zu einem Sachverhalt, wird in der Sacherschließung zusätzlich die Formangabe "Quelle" verwendet.

Wenn das Faksimile überwiegend Text abbildet, darf "Bildband" als Art des Inhalts nicht vergeben werden.


770 Enthält Faksimile von

Teil-Ganzes-Beziehungen auf Manifestationsebene: Enthält Faksimile von: Eine Manifestation, die als Grundlage für eine exakte Reproduktion verwendet wurde, die ein einzelner Bestandteil einer größeren Manifestation ist. Die bibliografischen Daten der zu Grunde liegenden Manifestation sollten (?) nach Möglichkeit aus der vorliegenden Reproduktion übernommen werden, auch wenn diese Daten von den Informationen im in $$w verlinkten Datensatz abweichen.
Reziproke Beziehung: Faksimile enthalten in.

Wenn eine Ressource neben erläuterndem Text (Kommentar, Transliteration etc.) ein komplettes Faksimile enthält, kann diese Beziehung verwendet werden. Die Ressource (z.B. Brief, Handschrift, ...) muss vollständig und möglichst originalgetreu (einschließlich exemplarspezifischer Merkmale wie z.B. Papierfarbe, handschriftliche Einträge, Gebrauchsspuren) nachgebildet sein.

Beispiel:

Neben dem Faksimile ist eine Einleitung und ein Kommentar enthalten.
009 AC15245595
100 1# $$a Ibn-Buṭlān, al-Muḫtār Ibn-al-Ḥasan $$d -1069 $$0 (DE-588)119039451 $$4 aut
240 10 $$a Taqwīm aṣ-ṣiḥḥa $$0 (DE-588)4286811-7
245 10 $$a Tacuinum sanitatis $$b Wien, Österreichische Nationalbibliothek, Cod. Vindob. 2396, Venedig, um 1490, Wien, Österreichische Nationalbibliothek, Bildarchiv $$c Kommentar Joachim Rössl, Heinrich Konrad
264 # 1 $$a Graz $$b Akademische Druck- u. Verlagsanstalt $$c [2018]
300 $$a XII Seiten, 39 Blätter, 195 Seiten $$b Faksimiles $$c 21 cm
770 08 $$i Enthält Faksimile von $$t Enchiridion Virtutum Vegetabilium, Animalium, Mineralium Rerumque Omnium Explicans Naturam Iuvamentum Nocumentum Remotionemque Nocumentorum Eorum $$d Venedig oder Venetien, Ende 15. Jhdt. $$n Österreichische Nationalbibliothek, Cod. 2396$$w (AT-OBV)AC13945609


775 Beziehung zu einer anderen Ausgabe bei identischer physischer Form

Die Angaben zum Original werden in 775 Andere Ausgabe - bei identischer physischer Form erfasst. Die bibliografischen Daten der zu Grunde liegenden Manifestation sollten (?) nach Möglichkeit aus der vorliegenden Reproduktion übernommen werden, auch wenn diese Daten von den Informationen im in $$w verlinkten Datensatz abweichen.

In der CV-Liste:
  • Bestandserhaltungsfaksimile (eine exakte Reproduktion auf bestandserhaltenden Medien, wie z. B. säurefreiem oder Archivpapier; erstellt von der besitzenden Institution zur Bestandserhaltung)
  • Bestandserhaltungsfaksimile von
  • Faksimile
  • Faksimile von
  • Nachdruck von
  • Nachgedruckt als

Wenn in der Ressource selbst der Begriff "Faksimile" verwendet wird, ist für die Vergabe der 775 immer zu prüfen, ob es sich tatsächlich um eine Faksimile oder um einen Nachdruck handelt. Ein Nachdruck liegt vor, wenn das Original lediglich inhalts- und layoutgetreu wiedergegeben wird. Bei einem Faksimile hingegen werden auch exemplarspezifische Merkmale (z.B. Papierfarbe, handschriftliche Einträge, Gebrauchsspuren) abgebildet.

775 08 $$i Nachdruck von $$a Delbrück, Berthold, 1842-1922 $$t Einleitung in das Studium der indogermanischen Sprachen $$d Leipzig : Breitkopf & Härtel, 1919 $$k Bibliothek indogermanischer Grammatiken ; 4

Im Original:
775 08 $$i Nachgedruckt als $$a Delbrück, Berthold, 1842-1922 $$t Einleitung in das Studium der indogermanischen Sprachen $$d Muenchen : LINCOM EUROPA, 2015 $$k LINCOM classica ; 51

Eine Signatur oder Inventarnummer kann in strukturierter Form in 775 $$n erfasst werden:
775 08 $$i Nachdruck von $$a Athanasii Kircheri E Soc. Jesu China Monumentis Qua Sacris quà Profanis, Nec non variis Naturæ & Artis Spectaculis, Aliarumque rerum memorabilium Argumentis Illustrata $$d Amstelodami : Apud Joannem Janssonium à Waesberge & Elizeum Weyerstraet, 1667 $$n Thüringer Universitäts- und Landesbibliothek Jena, 2 Art. lib. I 6
Fehlen wichtige Informationen (wie z.B. ein Titel) zur Bildung der strukturierten Beschreibung, genügt ein Vermerk in Kat. 500:

500 $$a Dem Nachdruck liegt ein Exemplar der Thüringer Universitäts- und Landesbibliothek Jena zugrunde. Signatur: 2 Art. lib. I 6


787 08 Kommentar zu / Kommentar in

Es handelt sich um eine inhaltliche Beziehung (Werk als Thema eines Werks, RDA-E-W145), mit der ein Faksimile und ein Kommentarband miteinander in Beziehung gesetzt werden können.

Beispiele:
Im Kommentarband:
245 $$a <<Der>> Psalter Ludwigs des Deutschen $$b Staatsbibliothek zu Berlin - Preussischer Kulturbesitz, Ms. theol. lat. fol. 58 : Kommentar $$c Jürgen Geiß-Wunderlich
787 08 $$i Kommentar zu $$t Psalter Ludwigs des Deutschen $$d Graz : Akademische Druck- und Verlagsanstalt, [2020] $$w (OBV-AT)AC16175029

Im Faksimile:
245 $$a Psalter Ludwigs des Deutschen
787 08 $$i Kommentar in $$a Geiß-Wunderlich, Jürgen $$t Der Psalter Ludwigs des Deutschen : Staatsbibliothek zu Berlin - Preussischer Kulturbesitz, Ms. theol. lat. fol. 58 : Kommentar $$d Graz : Akademische Druck- und Verlagsanstalt, 2021 $$w (OBV-AT)AC16207853


Beispiele

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